Impuls 03/2017:

Zu Mark Twain kam ein Siebzehnjähriger und beklagte sich: „Ich verstehe mich mit meinem Vater nicht mehr. Jeden Tag haben wir Streit. Er ist so rückständig, hat keinen Sinn für moderne Ideen. Was soll ich machen? Ich laufe aus dem Haus.“ Mark Twain antwortete: „Junger Freund, ich kann dich gut verstehen. Als ich siebzehn Jahre alt war, war mein Vater genauso ungebildet. Es war kein Aushalten. Aber habe Geduld mit so alten Leuten. Sie entwickeln sich langsamer. Nach zehn Jahren, als ich 27 war, hatte er so viel dazugelernt, dass man sich schon ganz vernünftig mit ihm unterhalten konnte. Und was soll ich dir sagen? Heute, wo ich 37 bin – ob du es glaubst oder nicht – wenn ich keinen Rat weiß, dann frage ich meinen alten Vater. So können die sich ändern.“

Wer kennt das nicht aus seiner Jugendzeit? Die scheinbar unbeweglichen Alten schienen uns suspekt. Mittlerweile sind wir selbst älter geworden und, oh Wunder, unser Blick verändert sich.

Der Monatsspruch für den Monat März lehrt uns einen wertschätzenden Umgang der Generationen miteinander.
               Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren
               und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.

                                                                                                   Lev 19,32

In unserem Land gibt es viele älter Gewordene. Das verändert unsere Gesellschaft und mancherorts wird die Überalterung beklagt. Bei allen zu bewältigenden Herausforderungen, die diese Entwicklung mit sich bringt, wird aber auch klar, dass die Bibel in einer großen Hochachtung vom Alter spricht. Wir haben viel Grund, die Lebensleistung der Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu würdigen, die jetzt alt geworden ist. Und ich selbst bin immer wieder fasziniert und berührt von so mancher Lebensgeschichte und Lebensweisheit, die mir im Gespräch mit älteren Menschen begegnet. Hier ruhen wahre Schätze, die darauf warten, gehoben zu werden. Gerade im Umgang mit so manchen egoistischen und nationalistischen Gedanken in unserem Land, gilt es die Erfahrungen der Alten, die zwei Diktaturen durchlebt haben, zu hören.

Allerdings liegt der tiefste Grund für einen wertschätzenden und achtungsvollen Umgang der Generationen miteinander noch tiefer, nämlich in Gottes Zuwendung zu seinem Volk. Er hatte einen Bund mit ihnen geschlossen und sie in das Land der Verheißung gebracht. Er hatte ihnen seine Liebe und Freundlichkeit gezeigt. Und nun gibt er ihnen Leitplanken für das Leben in der Freiheit mit, die er selbst geschaffen hat. Er will, dass ihr Leben gelingt und sie in dieser von ihm geschenkten Freiheit bestehen. Er ist ihr Gott geworden. Sein Volk damals und heute gleichzeitig jeder Mensch, ist ihm so wertvoll und wichtig, dass er an unserem gelingenden Leben interessiert ist.  Deshalb lädt er uns ein, ihm zu vertrauen und unser Leben in Ehrfurcht vor ihm zu gestalten – nein, nicht in Angst, sondern in liebevoller Hochachtung. Diese Ehrfurcht vor Gott färbt ab – auf alle Lebensgebiete, auch auf den Umgang der Generationen miteinander. Wertschätzung und Respekt wachsen. Das braucht unser Land.

Herr BergeThomas Scheffler,
Pastor in der HERR-BERGE e.V. Burkhardtsgrün

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. Darüber hinaus gehören weitere Gemeinden zu unserem Landesverband.


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